Home-Schooling Tips im schnellen Überblick

Durch Corona komen auf Schüler:innen, Eltern und auch auf Lehrende seit 2020 viele neue Herausforderungen zu. Diese Seite vermittelt einige wichtige Tips, wie sich Lernerfolge auch unter schwierigen Bedingungen erreichen lassen. Das Ziel im Homeschooling und natürlich nicht nur dort sollte sein:
die Kinder lernen mit möglichst viel Spass viele Dinge, die sie für Ihre Zukunft als sinnvoll und nützlich erkennen und werden dabei von den Eltern und Lehrer:innen so gut wie möglich unterstützt.
Andere können wir besser unterstützen, wenn wir auch gelernt haben, für uns selber zu sorgen. Hier geht es zu Tips und Tricks zur Selbstfürsorge.
Ganz wichtig: jeder lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Und es ist erstmal egal, in welche Richtung man den macht. Wir können die Richtung immer wieder wechseln. Nur Stehenbleiben aus Angst, einen Fehler zu machen, hilft gar nicht.

Teamarbeit in der Pädagogische Triade

Lernen funktioniert am Besten, wenn die Teamarbeit in der sogenannten „pädagogischen Triade“ abgestimmt ist. Diese Triade ist das Dreieck aus Lehrperson(en), begleitenden Elternteilen und dem einzelnen Kind bzw dem/der Jugendlichen. Alle sollten gemeinsam Lernziele formulieren.

Ziele definieren

Viele kleine konkrete Teilziele, die auch für heute oder für diese Woche erreichbar sind, sind für den Anfang besser als grosse unkonkrete Ziele. Hier gibt es noch mehr Hilfe zur Selbstorganisation.

Die wichtigsten Tips für alle drei Gruppen:

Lerntipps für ….

Alle

  1. Lernziele am Besten gemeinsam vereinbaren
  2. Kein striktes Bestehen auf die Einhaltung von Routinen – Flexibilität und Verständnis für die aktuellen Herausforderungen ist wichtiger als stumpfes Trainieren
  3. Ideen von Kindern und Jugendlichen für die kreative Gestaltung von Lernprozessen fördern – wenn sich Schüler:innen für etwas interessieren, entwickeln sie tolle Methoden, sich Wissen anzueignen
  4. Falls die offizielle Schullernplattform in ihrem Bundesland zu oft zusammenbricht, gbt es viele Methoden den Austausch der Kinder mit Mitschüler*innen beim Lernen über Videoplattformen oder soziale Netzwerke zu ermöglichen. Aus Datenschutzgründen sollten Lehrpersonen Signal oder Telegramgruppen nicht selber initiieren oder verwalten. Dies kann durch Eltern oder die Lernenden geschehen. Auch TikTok kann ein tolles Lerntool sein.

Kinder & Jugendliche

  1. Führt ein elektronisches Lerntagebuch am Computer oder auch dem Handy – notiert mit, wann ihr was gelernt habt, dann findet ihr die wichtigen Sachen hinterher leichter wieder .(s.u.) Ihr könnt das auch handschriftlich machen, aber das Durchsuchen ist dann schwieriger.
  2. Sucht Euch Seiten im Internet, wo Dinge, die Ihr lernen sollt, von cool erklärt werden Unter Lernspass mit Pfiff gibt es Beispiele Mathe, Bio, Chemie, Physik aber auch für Sprachen und Kunst )
  3. Andren etwas Erklären ist das beste Lernen! Erzählt z.B. Euren Eltern abends die interessantesten Details, was ihr im Unterricht neu erfahren habt. Oder macht Lernspaziergänge mit Freund:innen (s.u.)
  4. Fragt Eltern, ältere Geschwister oder Klassenkamerad:Innen, welche Lernseiten sie toll finden
  5. Wenn ihr sehr schlechtes Internet zu Hause habt, sucht Euch einen Ort mit gutem WLAN, wo ihr Lernvideos auf Euer Handy runterladen könnt. Wenn das Video bei Euch dem Handy liegt, könnt ihr es beliebig oft anschauen
  6. Legt für Euch selbst tägliche Zeitfenster für das Lernen fest – z.B. 30 Minuten ganz allein, 30 Minuten mit Eurer besten Freund:in und 30 Minuten in Eurem Lernteam.
  7. Andere Lernorte: je nachdem ob ihr zum Lernen Ruhe braucht und Euer Kinderzimmmer vielleicht nicht frei ist , könnt ihr z.B. auch ins Klo gehen oder Euch Kopfhörer aufsetzen.
  8. Lernspaziergänge: verabredet Euch mit einem Kind aus der Nachbarschaft zu Lernspaziergängen. Ihr erzählt Euch an der frischen LUft mit Masken und Abstand gegenseitig, was ihr heute lernen wollt

Lehrende

Ganz wichtig: auch SIE sind gerade durch Corona wieder Lernende. Erwarten Sie nicht, perfekt zu funktionieren, sondern entwickeln Sie Spass daran, sich neue Kompetenzen anzueignen.

  1. Besser Lernbegleiterin und Mentorin sein statt Verkehrspolizist*in
  2. Bereitstellen von Lerninhalten im Flipped Classroom Prinzip
    (Unter Lernspass mit Pfiff finden Sie Beispiele z.B. für MINT Fächer aber auch für Sprachen und Kunst )
  3. Kein langes Vortragen von Inhalten durch die Lehrpersonen in der Gesamtklasse – digitale Versionen von Frontalunterricht sollten so weit wie möglich reduziert werden
  4. Besser sind viele kleinere Aufgaben, die von den SuS in kleinen Teams möglichst selbständig erarbeitet werden können
  5. Besonders wichtig ist und bleibt für Ihre SuS das Feed – bei Hausaufgaben kann das auch als Audio oder Videofeedback gegeben werden
  6.  Übersichten über die Lernziele transparent an Eltern und Kinder gleichzeitig weiterleiten
  7. Teamarbeit mit Ihren FachkollegInnen – sammlen Sie gute Lerntools in einem gemeinsamen Dokument entweder ihrer Schulcloud oder auch auf Google Docs
  8. Im #Twitterlehrerzimmer und anderen Orten werden viele tolle Ideen verschenkt
  9. Lassen Sie auch ihre SuS Quizze erstellen – entweder über Kahoot oder über H5P
    (Hier eine Seite mit tollen Lernspielen für Latein!)

Für Eltern

  1. Versuche Sie zu Hause, einen Prioritätenplan zu entwickeln, wer wann haupsächlich ins Netz darf. Das ist vor allem dann wichtig, wenn sie nur schwaches WLAN oder wenig Endgeräte haben
  2. Überfordern sie weder Ihre Kinder noch sich selbst – Corona ist für uns alle eine Riesenbelastung und Lernen sollte immer Spass machen
  3. Wenn Sie etwas selbst nicht wissen, entwickeln sie Spass daran, im Internet zu recherchieren. Entweder gemeinsam mit ihren Kindern oder auch als spielerischer Wettbewerb
  4. Derzeit werden für ärmere Familien Endgeräte für das Homeschooling durch die Behörden der Bundesländer bereitgestellt. Gehen Sie proaktiv auf Schule, Arbetsamt oder JObcenter zu

Die 4K oder 21st Century Skills

Durch Corona müssen und können derzeit alle Menschen die sogenannten 21st Century Skills trainieren, die auch die 4 K bekannt sind: Kooperation, Kreativität, Kritisches Denken und Kommunikation. Sie gelten als wesentliche Faktoren für erfolgreiche persönliche Entwicklungen.

Das Lerntagebuch

Um hinterher auf diese spannende Zeit zurückblicken und individuelle Lernwege nachvollziehen zu können, ist es das Beste, die Lernprozesse täglich in einem Lerntagebuch zu dokumentieren. Dies kann stichwortartig in einer Exceltabelle sein, ab und zu auch gerne in Form einer kleinen Geschichte in Worten und Bildern.
„Tafelbilder“ und eigene Ergebnisse sollte man ruhig abfotografieren, um sie mit den anderen Lernpartner*innen zu teilen. Da auch Eltern derzeit viel dazulernen, wäre auch ein Eltern-Lerntagebuch sinnvoll. 🙂

Wer wer wissen möchte, findet hier vertiefende Gedanken und Konzepte zum Thema Homeschooling.