Hochsensibilität

Das Thema Hochsensibilität wird gesellschaftlich immer stärker wahrgenommen und diskutiert. Diese Seite versucht in Form eines kurzen Überblicks einen ersten Einstieg zu vermitteln.

Neurodiversität und Hochsensibilität

Hochsensible Menschen nehmen auf der breiten Palette der Neurodiversität besondere Positionen ein. Die meisten von ihnen nehmen Reize stärker wahr und verarbeiten diese auch oft anders als der Durchschnitt der Bevölkerung. Dabei können viele verschiedene Ebenen und Sinne betroffen sein: intensiveres Hören, Sehen, Riechen, Schmecken kann bei hochsensiblen Personen (HSPs) ebenso vorkommen wie die stärkere Wahrnehmung von Berührungen oder auch das Wahrnehmen von Stimmungen.

Hochsensible und ihre durchaus verwandten Wahrnehmungsspezialisten aus dem Autismusspektrum könnten daher als sehr empfindliche menschliche Stimmungsbarometer beschrieben werden – eine Eigenschaft, die richtig erkannt und eingesetzt, von grossem Nutzen für Beziehungen und Gemeinschaften sein kann.

Anzeichen für Hochsensibilität

Viele Hochsensible beschreiben ein sehr intensives Erleben von bildender und darstellender Kunst oder auch Musik. Dasselbe gilt auch für das Erleben von eigenen Gefühlen sowie die erhöhte Wahrnehmung für die Stimmungen und Zustände anderer Menschen. Einige HSPs verfügen auch über ein hohes Harmoniebedürfnis bzw einen überdurchschnittlichen Sinn für Gerechtigkeit – man könnte sie als „ethisch hochsensitiv“ beschreiben.

Zarte Blütenpracht, die leicht verletzbar sein kann

Fehlende Filter

Ein Erklärungsmodell für Hochsensibiltät ist die geringe Ausprägung von Reizfiltersystemen. Die meisten Menschen legen sich im Laufe des Lebens spezifische Filter zu, die es ermöglichen, sich von Umwelteinflüssen abgrenzen zu können. Diese Fähigkeit schlägt sich auch sprachlich nieder. Wir nutzen dann Begriffe und Bilder wie „eine dicke Haut haben“, „Betriebsblindheit“ oder „taube Ohren“.

Es ist heutzutage durchaus möglich, diagnostisch zu klären ob Personen durchschnittlich sensibel und empathisch oder vielleicht sogar hochsensibel sind. Ebenso wie die Feststellung von Hochbegabung kann auch die Diagnose „Hochsensibilität“ den Umgang mit sich selbst und mit der Umwelt erleichtern. Auch hier sollte aber eine Reduzierung der gesamten Persönlichkeit auf die Hochsensitität oder Hochbegabung vermieden werden.

Strategien und Techniken für Hochsensible

Das Training von Bewältigungsstrategien steigert die Resilienz und ermöglicht es, einen gesunden Umgang mit den Belastungen des Alltags zu entwickeln. Hochsensible Personen (HSPs) müssen für Abgernzungsprozesse oft mehr Kraft und Energie aufwenden als „normale“ Menschen. Daher empfiehlt es sich, gute Rückzugsmöglichkeiten zu haben, und diese bei Bedarf schnell aufsuchen zu können. Denn reizarme und/oder strukturstarke Umgebungen bieten die Möglichkeit, Reize stressfreier zu verarbeiten.

Stacheln schützen – machen aber auch unnahbar

Gleichzeitig sollte ein Bewusstsein dafür entwickelt werden, sich nicht komplett einzuigeln oder im Schneckenhaus zu verkriechen. Auch manche Menschen, die eher rauh und wenig sensibel auftreten, haben sich diese „Harte Schale-weicher Kern“ als wirksamen Schutz ihres eigenen hochsensiblen Inneren antrainiert.

Hochsensibilität als Ressource

Viele HSPs können so aus einer vermeintlichen Schwäche eine Stärke machen: Ihre Sensibilität wird als Mehrwert geschätzt, da sie als besonders empathische Gesprächspartner weniger empfindsamen Menschen helfen können, Unter- und Zwischentöne in Situationen zu erkennen und so neue Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln .

Spezielle Angebote für Hochsensible

Motiviert durch die Anfragen mehrerer hochbegabter und hochsensibler Coachees, habe ich seit 2021 einige meiner Coaching- und Workshopangebote für Hochsensible adaptiert. Dabei haben sich vor allem Onlineformate als hilfreich erwiesen: sie können aus dem vertrauten Umfeld heraus wahrgenommen werden und auch die Intensität der Interaktion mit den anderen Teilnehmenden ist besser steuerbar.
Besonders beliebt waren meine Angebote rund um das Ikigai, das japanische Konzept des Lebensglücks. Auch die Workshops, bei denen die Prinzipien und Mechanismen erfolgreicher Abgrenzung – also ohne das Umfeld zurückzuweisen – erklärt und trainiert werden, waren für viele HSPs sehr hilfreich. Hier bietet insbesondere das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation zahlreiche Möglichkeiten.

Sollten Sie Interesse an einem Erstgespräch haben, können Sie mich jederzeit unter hochsensibel@eis-coaching.com kontaktieren. Eine kurze Beschreibung ihrer aktuellen Situation erleichtert uns beiden den Einstieg. Details finden Sie hier.

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