Es gibt sicherlich oft Gründe, Führungskräfte dafür verantwortlich zu
machen, dass Arbeit nicht gut läuft. Und ja, das mag auch an der Persönlichkeit
der Führungskraft liegen. Man unterstellt ihnen dann gerne, schlecht, dumm oder
inkompetent zu sein. Dieses sogenannte Blaming führt allerdings nicht weiter.
Eine viel nützlichere Erklärung ist hingegen, dass die Muster, die die
Führungskräfte im Laufe ihrer Karriere gelernt und für gut befunden haben, einfach
nicht mehr in die heutige Realität passen. Sie sind daher ungeeignet, Arbeitsprozesse
so zu optimieren, dass Spass und Effizienz Hand in Hand gehen.
Arbeit, die intrinsische Motivation nutzt, allen Beteiligten Spass macht,
digital optimiert ist und Mitarbeiter*innen wirklich einbezieht ist heute als New
Work bekannt.
Suboptimale Strukturen
Konventionelle Arbeitsstrukturen sind häufig entweder zu hemmend oder zu locker und desorganisiert, um Menschen kreativ in die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft einzubeziehen. Sie erzeugen regelmäßig Gefühle von Frustration und/oder Ausgeschlossenheit und verhindern, dass gute Ideen entstehen und gedeihen können.
Mit anderen Worten: Wir verschwenden viel Zeit und viel Geld für die falsche
Art zu arbeiten.
Und noch mehr Zeit und Geld werden dann verschwendet, um die unabsichtlichen
Folgen zu beheben.
Liberating Structures sind (aktuell) 33 Mikrostrukturen und Regeln, die zunächst von dem amerikanischen Autorenteam Keith McCandless und Henri Lipmanowicz zusammengetragen wurden, um die Partizipation von Mitarbeiter*innen zu erleichtern. erhöhen.
Die Methode der kleinen Schritte – für jeden machbar
Liberating Structures führen kleine Veränderungen in die Art und Weise ein, wie wir uns besprechen, planen, entscheiden und zueinander in Verbindung stehen. Die innovative Kraft, die einst nur den Experten vorbehalten war, wird nun in die Hände Aller gelegt.
Dieser alternative Ansatz ist einerseits praktisch und andererseits durchführbar, da die Liberating Structures ziemlich einfach und leicht zu lernen sind. Sie können von allen genutzt werden, von der Unternehmensführung bis zur Belegschaft.
Lange Trainings oder besondere Talente sind nicht erforderlich. Die Beherrschung ist lediglich eine Frage der Übung. Die Liberating Structures führen in der Regel zu einer enormen Steigerung der Beteiligung und decken bisher verborgene Innovationen auf.
Jeder, der daran interessiert ist, Veränderungen zu initiieren – in Schulen, Krankenhäusern, Stiftungen, Behörden und Unternehmen – kann Liberating Structures einsetzen, um Innovationen und großartige Ergebnisse zu erzeugen.
Liberating Structures sind leicht zu erlernende Mikrostrukturen, die das Vertrauen im Umgang miteinander verbessern. Sie fördern die gelebte Beteiligung in Gruppen jeglicher Größe, indem sie es möglich machen, jeden wirklich einzubinden und zu entfesseln. Die Liberating Structures sind völlig neuartig und alles verändernd und damit ein guter Ersatz für die bisherigen kontrollierenden oder erzwungenen Lösungsansätze.
Der Effekt auf Führungskräfte und Führungsstil
Führungspersönlichkeiten wissen, dass sich die Produktivität und Innovationen in hohem Maße steigern ließe, wenn man nur jeden voll beteiligen könnte. Die Frage ist allerdings: Wie? Liberating Structures sind neue, praktikable und gradlinige Methoden, dieses Ziel mit Gruppen jeglicher Größe zu erreichen.
Die Liberating Structures entzünden Einfallsreichtum, indem sie eine minimale Struktur der Zusammenarbeit vorgeben, während der Inhalt oder der behandelte Gegenstand frei gesetzt wird. Sehr einfache Rahmenbedingungen entfesseln kreative Anpassungsfähigkeit und erzeugen bessere Ergebnisse als erwartet. Individuelle Brillanz und kollektive Weisheit werden grenzenlos. Solch eine drastische Veränderung kann eigentlich nicht dermaßen einfach, gewinnbringend und kraftvoll sein, aber sie ist es. “1-2-4-All” ist ein guter Start, wenn man sofort loslegen will.
Nachfolgende finden Sie einige Beispiele, für schlechte Arbeitsstrukuren:
Überstrukturiert / einengend / hemmend
- Präsentationen – vor allem auf standardisierten Folien
- Statusreports – vor allem wenn sie sich nicht auf das wesentliche konzentreiren
- geführte Diskussionen – schlechte Moderatoren unterdrücken unbewusst die wertvolle Perspektive abweichender Meinungen
Unterstrukturiert / JeKaMi / verwässernd
- Brainstormings
- Zu offene Diskussionen – alles wurde schon gesagt, aber noch nicht von jedem
Sich an die eigene Nase fassen
- Machst Du einen besseren Job, wenn du dich einbezogen und beteiligt fühlst?
- Glaubst du, dass viel bessere Ergebnisse erzielt werden, wenn Menschen in Teams gut zusammen arbeiten?
- Hast du bemerkt, dass die besten Ideen oft aus unerwarteten Quellen kommen?
- Möchtest du deine Intelligenz komplett ausschöpfen und auch anderen diese Gelegenheit geben?
Wenn Du diese Fragen mit JA beantwortest, könnte es sich lohnen Liberating Structures auszuprobieren.
Ein komplette Liste der Liberating Structures findet sich auf der Liberating-Structures-Website. Wer lieber ein Buch haben will, kann es hier bestellen.