Um mit anderen und auch ggf. unterdrückten oder sogar abgespaltenen Teilen von uns selbst erfolgreich kommunizieren wollen, ist es unabdingbar sich selbst gut zu kennen. Welche äusseren oder inneren kurzfristigen oder auch dauerhaften Signale und Impulse lösen welche Gefühle in uns aus. Wo überlagern sich Gefühle, wann blockieren sie sich gegenseitig oder wann verstärken sie sich in immer schwerer zu bewältigenden Spiralen?
Hier können Übungen helfen, die unsere Selbst- und unsere Fremdwahrnehmung unterstützen.
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Emotionale Selbststeuerung
Die meisten Menschen erlernen die sogenannte emotionale Selbststuerung im Laufe ihres Lebens sehr problemlos. Sie werden im Elternhaus und in den anderen prägenden Erlebnisfeldern der Kindheit wie Kindergarten, Kita und Grundschule altersgemäss an die von ihnen verarbeitbaren Emotionen herangeführt. An Ende steht eine gesunde und stabile emotionale Selbststeuerung. Der Kontakt mit anderen Menschen macht Spass, gibt Rückhalt und Sicherheit.
Autismus, Asperger-Syndrom und Hochsensitivität
Doch es gibt Persönlichkeitstypen, denen diese emotionale Reifung extrem schwer fällt. Autist*innen, Menschen mit Asperger und Hochsensitive beispielsweise sind sehr vereinfachend ausgedrückt mit den für sie nicht leicht lesbaren Emotionen überfordert. In der Folge entwickeln sie oft sehr individuelle Strategien, diese auszublenden oder sich auf einfacher zu bewältigende Tätigkeiten zu fokussieren. Es ist wichtig anzuerkennen, dass diese Strategien zum Zeitpunkt ihrer Entwicklung immer die beste Lösung für das Kind und/oder den/die Jugendliche*n darstellten.
Lösungen sind Ressourcen
Das frühere Ich hat also hier also über eine grosse kreative Ressource verfügt. Wichtig ist es aber, dass diese Lösungsysteme aimmer wieder hinterfragt und überarbeitet werden. Auch dies geschieht meist durch Unterstützung durch unsere verschiedenen sozialen Umfelder. Verschiedene Sozialsysteme bieten durchaus unterschiedliche, sich eventuell sogar widersprechende Lösungsvorschläge an. Aus vielerlei Gründen kann es also dazu kommen, dass Erwachsenen auf Verhaltensmuster früherer Phasen zurückgreifen, die einfach nicht mehr adäquat sind.
Altersversetztes Training für Eigen- und Fremdwahrnehmung
Auch wenn in der Kindheit und Jugend aus unterschiedlichen Gründen keine Gelegenheit bestand, altersgemässen Umgang mit den Emotionen zu entwickeln, ist auch diese Fähigkeit natürlich erlernbar. Menschen können versäumte Erlebnisse und Entwickungsstufen in Form von Übungen in angstfreien Räumen und Umgebungen durchaus nachholen. Dabei kann es empfehlenswert sein, in Gruppen mit ähnlichen Störungsmustern zu arbeiten. So können die Schwierigkeiten gemeinsam thematisiert und aufgearbeitet werden.
“ Einer der sichersten Wege, Freundschaften zu schließen und die Meinung anderer Menschen zu beeinflussen, besteht darin, ihre Meinung ernst zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass ihre Gefühle wichtig sind.”
– Dale Carnegie